Die Wirkungsweise von Ketamin
Depressionen, Ängste, Schmerzen und andere Formen von Stress schädigen das Kommunikationssystem zwischen den Bereichen im Gehirn, die für das Gedächtnis, die Lernfähigkeit und das abstrakte Denken zuständig sind. Ketamin ist in der Lage, innerhalb weniger Stunden diejenigen Stoffe zu unterstützen, die für die Reparatur solcher Schäden erforderlich sind.
Nebenwirkungen von Ketamin
Wie jedes wirksame Behandlungsverfahren kann auch die Behandlung mit Ketamin Nebenwirkungen haben. Bei einigen Patienten können während der Infusion Träume auftreten, die unter Umständen unangenehm sein können. Selten kommt es zu Nebenwirkungen wie Angst und Kopfschmerzen, Übelkeit, Schwindel oder starkes Schwitzen. Sehr häufig steigen während der Infusion der Blutdruck und die Herzfrequenz an. Gelegentlich wird von Muskelzuckungen und Muskelanspannungen sowie Hautrötungen und Schmerzen an der Einstichstelle berichtet. Nach Beendigung der Infusion klingen diese Nebenwirkungen in der Regel rasch ab.
Pharmakologie
Nach intravenöser Gabe erfolgt eine rasche Anflutung im Gehirn. Die Ausscheidung erfolgt überwiegend über die Nieren. Ketamin wirkt auf viele unterschiedliche Systeme (NMDA-Rezeptor-Antagonismus, μ-Rezeptor-Antagonismus, spannungsabhängige Na+-Kanal-Blockade und Noradrenalin-Uptake-Hemmung). Die schmerzstillende Wirkung tritt bereits bei niedrigen Dosen auf und es kommt zusätzlich zu einer Muskelrelaxation. Ketamin führt zu einer leichten Erhöhung des Blutdruckes. Der Stoffwechsel (Blutzucker, Leber-, Nieren- und Darmfunktion sowie das Gerinnungssystem) wird durch Ketamin kaum beeinflusst. Ketamin ist nicht suchterzeugend.
Die Wirkung und das Gefühl während der Infusion sind individuell verschieden. Daher ist es wichtig, über die Möglichkeiten und Erwartungen zu sprechen.
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